DNA-Tests für Hunde – Ein nützlicher Trend?
DNA-Tests für Hunde werden in jüngster Zeit zur Bestimmung von Hunderassen beworben. Dies ist insbesondere für Besitzer von Mischlingshunden interessant, da sie Aufschluss darüber geben, welche Hunderassen in den Vierbeinern stecken. Hierbei werden im Internet verschiedene DNA-Testpakete angeboten, mit denen die Haustierbesitzer selbst Speichelproben bei ihren Hunden entnehmen und an das zuständige Labor zur Auswertung schicken können. Jedoch dienen diese Gentests nicht nur zur Ermittlung der Hunderasse, sondern haben viele weitere Anwendungsgebiete. Zum Beispiel leisten sie einen essenziellen Beitrag zur gesundheitlichen Vorsorge der Tiere, indem Erbkrankheiten, Gendefekte und andere erbliche Dispositionen frühzeitig erfasst werden können. Dabei sind die Tests dazu in der Lage, genetisch bedingte Gesundheitsprobleme aufzudecken, noch bevor erste Symptome entwickelt werden. DNA-Analysen werden außerdem in der professionellen Zucht von Rassehunden verwendet, um ihre Reinrassigkeit und ihre einwandfreie Gesundheit nachzuweisen. Ein weiterer Nutzen der DNA-Untersuchungen liegt in der besseren Vermittlung von Heimhunden.
Die besten DNA-Tests für Hunde
Was sagt die DNA über den Hund aus?
Die DNA, auch Desoxyribonukleinsäure genannt, gibt als Trägerin von Erbinformationen Auskunft über die genetischen Eigenschaften von Lebewesen. Diese bestimmen beim Hund beispielsweise die Fellfarbe und den Körperbau, aber auch die Veranlagungen für Krankheiten und andere Gesundheitsprobleme. Die DNA befindet sich in den Chromosomen der Körperzellen, wobei ein Hund insgesamt 39 Chromosomenpaare besitzt. Als Bestandteil von Chromosomen setzt sich die DNA wiederum aus kleineren Bausteinen zusammen, die als Nukleotide bezeichnet werden. Ihre Anordnung erfolgt in bestimmten, sich wiederholenden DNA-Strängen, die den Aufbau einer Zelle vorgeben. Das Erbgut eines Hundes enthält über 2,5 Milliarden Nukleotide, wobei sich die Veterinärwissenschaft vor allem auf 200.000 dieser Nukleotide konzentriert. Demnach sind Gentests für Hunde auf die Analyse der Abfolge von DNA-Strängen spezialisiert.
Wie funktioniert ein DNA-Test für Hunde?
Am Beginn einer genetischen Untersuchung des Hundes steht die Probenabnahme von DNA-haltigem Material. Dieses kann vom Blut oder Speichel des Hundes stammen. Für DNA-Tests, die online bestellt werden können, genügt lediglich ein Abstrich der Maulschleimhaut. Hierbei sind alle notwendigen Hilfsmittel zur korrekten Probenentnahme bereits in der Verpackung des Testpakets enthalten. Die entnommene DNA-Probe wird anschließend vom Besitzer selbst oder dem Tierarzt an das zuständige Labor geschickt. Dort wird die DNA des Hundes aus dem Probenmaterial über spezielle Verfahren extrahiert und vervielfältigt. Danach kommt es zum Abgleich des DNA-Materials mit dem genetischen Datenpool bekannter Hunderassen oder Krankheitsgenen. Dabei wird nach vergleichbaren Mustern in der Abfolge von DNA-Strängen gesucht. Das ausgewertete DNA-Profil wird daraufhin an den Hundebesitzer oder den zuständigen Veterinärmediziner übermittelt. Bei der Rassenbestimmung von Mischlingen erfolgt die Aufschlüsselung der Testresultate in Form von prozentualen Angaben. Zudem werden die jeweiligen Prozentanteile der im Mischling enthaltenen Hunderassen in Form von übersichtlichen und leicht verständlichen Diagrammen dargestellt. Im Falle eines Gesundheits-Screenings wird dem Tierbesitzer oder dem Veterinär mitgeteilt, ob der Hund Träger von Erbkrankheiten ist oder andere Gesundheitsrisiken bestehen. Zusätzlich kann festgestellt werden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Krankheitsausbruches ist.

Zugänglichkeit und Kosten
Eine DNA-Analyse ist für Hunde jeder Rasse und jedes Alters durchführbar. Diese können zur Ermittlung von verwandten Hunderassen sowie der Erkennung von genetisch verursachten Krankheiten angefordert werden. Viele der am Markt erhältlichen Testpakete bieten eine Kombination beider Untersuchungen an. Die meisten DNA-Testkits können online bei dem jeweiligen Anbieter bestellt werden. Eine Untersuchung des Erbmaterials kann aber auch über den Tierarzt erfolgen, vor allem dann, wenn ein Gesundheitscheck des Tieres erwünscht ist. Der Preis der angebotenen DNA-Tests variiert und bewegt sich im zwei- bis dreistelligen Bereich. Die Preisgestaltung richtet sich maßgeblich nach der Größe der Datenbank, mit der die DNA-Probe des Hundes verglichen werden soll. Manche Firmen bieten als zusätzlichen Service auch die längerfristige Aufbewahrung des DNA-Materials für weitere Untersuchungen an. Aufgrund der hohen Nachfrage für Hundegentests kann die Testauswertung durchschnittlich bis zu vier Wochen in Anspruch nehmen. Bei einer erfolgten Auswertung des Erbmaterials wird eine ausführliche Aufschlüsselung für die richtige Interpretation beigelegt. Außerdem besteht bei Unklarheiten und Fragen zum Ergebnis die Möglichkeit, das jeweilige Labor zu kontaktieren.
Zur Genauigkeit der Tests
Da die Genauigkeit der DNA-Tests für Hunde vom Umfang der genetischen Datenbanken der Labore abhängig ist, muss angemerkt werden, dass bei der Auswertung qualitative Unterschiede bestehen. Auch wenn sich die Technologie der Tests immer weiterentwickelt und die Testergebnisse zunehmend genauer werden, gibt es noch keinen einzigen Anbieter, der Vergleichsdaten zu allen 800 anerkannten Hunderassen besitzt. Probleme können bei der Testauswertung vor allem dann entstehen, wenn für den Vergleich von DNA-Proben zu wenig Daten vorhanden sind. Dadurch kann es bei einer kleinen Labordatenbank, welche die Erbinformation von weniger als 100 Hunderassen enthält, zu einem ungenauen Ergebnis in der Untersuchung der DNA-Proben kommen. Als Hundebesitzer sollte man spätestens dann stutzig werden, wenn zur Rassenbestimmung des Mischlings kaum genetische Übereinstimmungen gefunden wurden oder die Testergebnisse überhaupt keinen Sinn ergeben. Daher ist es bei der Planung eines DNA-Tests von essenzieller Wichtigkeit, ein Labor zu wählen, welches eine große Datensammlung an genetischen Informationen besitzt. Hinsichtlich der Erkennung von Krankheiten gibt es zum Gebrauch von DNA-Tests auch kritische Stimmen. Diese weisen darauf hin, dass Gene, die mit dem Aufkommen von Erkrankungen in Verbindung gebracht werden, nicht zwingend zu ihrem Ausbruch führen müssen. Die Gentests stellen demnach kein alleiniges Instrument zur Diagnose von Hundeerbkrankheiten dar und sollten somit eher als ergänzendes Hilfsmittel der veterinären Diagnostik verstanden werden.
Sicherheit und Datenschutz
Bei der Wahl des Anbieters von Hunde-DNA-Tests sollte darauf geachtet werden, dass dieser seriös ist und mit geeigneten veterinärmedizinischen Laboren zusammenarbeitet. Grundsätzlich ist es hilfreich, sich vorab über die Datenschutzbestimmungen der jeweiligen Testanbieter zu informieren. Diese sind auf der Webseite der Firmen zu finden und geben Auskunft darüber, was mit den eigenen Daten bei der Anforderung und Durchführung des Gentests passiert. Zudem werden die europäischen Anbieter der DNA-Analysen dazu angehalten, die Richtlinien der Datenschutzgrundverordnung zu berücksichtigen. Für die Bestellung eines DNA-Testpakets werden in der Regel nur jene Informationen benötigt, die für die Vertragsabwicklung erforderlich sind. Darunter fallen beispielsweise die Rechnungs- und Lieferadresse des Auftraggebers. Die Mittelung von wichtigen personenbezogenen Daten erfolgt allerdings auf freiwilliger Basis. Darüber hinaus wird die weitere Verarbeitung der eigenen Daten nur veranlasst, wenn das eigenmächtige Einverständnis zuvor abgegeben wurde. Die aus dem DNA-Tests hervorgehenden Ergebnisse dienen außerdem rein der persönlichen Information des Hundebesitzers und werden streng vertraulich gehandhabt, weshalb keine Weitergabe der Testdaten an Ämter oder Behörden befürchtet werden muss.
DNA-Tests in der Hundezucht
DNA-Analysen haben vielseitige Einsatzgebiete und sind in der professionellen Aufzucht von Rassehunden nicht mehr wegzudenken. Ihre Notwendigkeit steht in engem Zusammenhang mit der Entstehungsgeschichte von Hunderassen. Dabei liegt der Ursprung einzelner Rassen in der gezielten Zucht von Tieren, welche nach bestimmten genetischen Merkmalen ausgewählt wurden. Um die gewünschten Eigenschaften im Charakter oder Erscheinungsbild der Hunde zu verstärken, förderte man die Paarung von verwandten Tieren. Demnach entstanden die meisten Hunderassen mittels Inzucht, wodurch das Genmaterial von reinrassigen Hunden ein höheres Risiko für erblich bedingte Erkrankungen aufweist als jenes von Mischlingen. Daher gilt der DNA-Test in der modernen Rassehundezucht als Beleg für ein gutes Erbmaterial und Beweis für den einwandfreien Gesundheitszustand der Tiere. Die Gentests kommen auch bei der Auswahl von Zuchttieren zur Anwendung, um die Weitergabe gesunder Erbanlagen zu gewährleisten. Ebenso soll über die Durchführung von DNA-Analysen die genetische Diversität der Zuchttiere garantiert werden. Im Vordergrund dieser genetischen Untersuchungen steht die Vermeidung der Zucht von miteinander verwandten Hunden. Somit können die Tests auf lange Sicht die Gesundheit einzelner Hunderassen verbessern und die Reduktion von gefährlichen Genmutationen fördern. Die Genanalysen nutzen allerdings nicht nur den Hundezüchtern, sondern auch den zukünftigen Besitzern von Rassehunden. Hierbei sind Gentests ein Nachweis dafür, dass die Eintragungen im Stammbaum des Tieres korrekt sind und tatsächlich ein reinrassiger Hund angeboten wird.
DNA-Tests in der Veterinärmedizin
Neben ihrem erfolgreichen Gebrauch in der Hundezucht haben sich DNA-Tests in der Veterinärmedizin, im Bereich der Gesundheitsvorsorge und bei der Früherkennung von genetischen Krankheiten als nützlich erwiesen. Deshalb stellen sie eine wichtige Ergänzung bei der Diagnose von gesundheitlichen Problemen dar. Dort decken sie DNA-Mutationen auf, die mit vorhandenen Erbkrankheiten und anderen Gendefekten in Verbindung stehen. Die hereditär weitergegebenen Erkrankungen können einen leichten bis starken Einfluss auf die Gesundheit der Tiere haben und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Besonders weit verbreitet sind bei Rassehunden Krankheiten des Bewegungsapparates wie die sogenannte „Hüftdysplasie“. Andere Hunderassen besitzen eine Neigung zu Defekten der inneren Organe wie zum Beispiel Herzinsuffizienzen. Aufgrund dieser Tatsache arbeiten die meisten veterinärmedizinischen Labore mit genetischen Daten von über 200 verschiedenen Hundeerkrankungen. Darüber hinaus liefern die angebotenen Genanalysen Informationen über das Immunsystem und den Stoffwechsel sowie zu etwaigen Medikamentenunverträglichkeiten. Werden über die Durchführung von DNA-Screenings Gene entdeckt, welche mit dem Auftreten von Krankheiten in Verbindung stehen, so können Veterinärmediziner einen präventiven Therapieplan für ihre vierbeinigen Patienten entwickeln. Dieser kann den möglichen Krankheitsausbruch verzögern oder sogar verhindern. Somit kann die Lebensqualität des Hundes auf lange Sicht gesteigert werden, was dem Tier und seinem Besitzer viel Leid erspart.
Mit DNA-Tests verwandte Hunderassen entdecken
Viele Besitzer von Mischlingshunden wünschen sich, die genetische Herkunft ihres Tieres zu kennen. Dabei können sich die genetischen Erbanlagen eines Mischlingshundes aus zahlreichen Hunderassen zusammensetzen. Meist spiegeln sich die dominanten genetischen Merkmale, wie zum Beispiel lockiges Haar, im Erscheinungsbild des Hundes wider. Ebenso werden bestimmte Charaktereigenschaften des Mischlings auf die Verwandtschaft mit anderen Hundearten zurückgeführt. Zusätzlich kann das Vorhandensein von Genen bestimmter Rassehunde auch Hinweise auf mögliche Krankheitsrisiken geben. Durch die Feststellung der im Mischling enthaltenen Hunderassen erhoffen sich Haustierbesitzer, das einzigartige Wesen ihres Vierbeiners besser verstehen zu können. Wenn also die Testergebnisse auf den großen genetischen Anteil einer spezifischen Hunderasse hinweisen, so kann diese Information hilfreich für die Planung der Erziehung des Hundes sein. Besitzt der Mischlingshund einen ausgeprägten Spieltrieb oder Bewegungsdrang, dann steht dies möglicherweise im Zusammenhang mit seinen direkten Verwandten. Daher können DNA-Tests auch helfen, die richtige Auswahl der Beschäftigung des Hundes zu treffen. Hat der Hund beispielsweise einen überwiegenden Genanteil der Rasse Border Collie, sollte an das Betreiben von Hundesportarten wie etwa Agility gedacht werden, da dies positive Effekte auf die geistige und körperliche Auslastung des Tieres haben kann. Indem der Besitzer mehr Verständnis für die rassespezifischen Bedürfnisse seines Hundes hat, kann die Bindung zum eigenen Haustier gestärkt werden. Dies bildet die Grundvoraussetzung für ein glückliches und erfülltes Zusammenleben von Mensch und Tier.
Weitere Vorteile von Hunde-DNA-Tests
Nicht nur Hundebesitzer, sondern auch Tierheime können von der Durchführung von DNA-Tests profitieren. Dies spielt vor allem eine Rolle in der Tiervermittlung, wenn das genetische Alter und die Rassenherkunft eines Mischlingshundes bestimmt werden soll. Ebenso können Gene von sogenannten „Listenhunden“ über Untersuchungen des Erbmaterials festgestellt werden. Diese Hunde gelten aufgrund ihrer genetischen Herkunft als problematisch in der Haltung, da sie allgemein mit aggressivem Verhalten in Verbindung gebracht werden. Wird ein Tier als einmal Listenhund eingeordnet, so unterliegt sein Besitzer strengen rechtlichen Auflagen bezüglich der Hundehaltung. Diese Tatsache erschwert Tierheimen die Vermittlung dieser Hunde um ein Vielfaches. Die Kategorisierung für Listenhunde erfolgte in der Vergangenheit hauptsächlich über die Beurteilung äußerer Merkmale. Dies hat sich allerdings mit dem Aufkommen DNA-Analysen geändert. Seither kommt es auch zur Berücksichtigung der Erbanlagen des Hundes, wodurch dieser nur als Listenhund eingestuft wird, wenn dementsprechende Gene vorhanden sind. Auf diese Weise konnten bereits viele Tiere an ein neues Zuhause vermittelt werden, die aufgrund ihres Aussehens fälschlicherweise als Listenhund angesehen wurden.
Warum sollte man also einen Hunde-DNA-Test machen?
Hundebesitzer sollten aus verschiedenen Gründen einen DNA-Test ihres geliebten Vierbeiners in Erwägung ziehen. Ein großer Vorteil der genetischen Analysen liegt in ihrem Nutzen in der Gesundheitsvorsorge des Hundes. Die Untersuchung des Erbmaterials wird vor allem dann empfohlen, wenn der Verdacht auf gesundheitliche Probleme besteht. Hier kann die Untersuchung des Erbmaterials, kombiniert mit anderen Diagnoseverfahren, bedeutende Beiträge in der Früherkennung von Krankheiten leisten. Dadurch unterstützten Gentests die Entwicklung von veterinärmedizinischen Behandlungsstrategien und verhindern möglicherweise den Ausbruch einer schweren Erkrankung, was oft mit hohen Behandlungskosten verbunden ist. Zudem nutzt der DNA-Test all jenen, welche die Vorfahren des eigenen Hundes ermitteln und der Einzigartigkeit ihres Tieres auf den Grund gehen möchten. Hierbei kann die Erkenntnis der genetischen Abstimmung des Hundes vertiefende Einsichten in das Verhalten des Hundes geben. Ebenso können die Tests mögliche Erklärungen zu spezifischen Wesenszügen eines Mischlingshundes liefern. Letztendlich fördert dies ein umfangreicheres Verständnis für die individuellen Bedürfnisse des Hundes, was sich positiv auf unseren Umgang mit den Tieren und somit auf ihr Wohlbefinden auswirkt.